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Sonnenaufgang über dem Weizenfeld

Gesundheit

Stärkung des Immunsystems durch das Bewusstsein

Das Wort Immunis, aus dem der Bergriff Immunsystem entspringt, bedeutet in lateinischer Sprache rein, frei, unberührt. 

Vom Wortstamm abgeleitet, könnte man das Immunsystem dahingehend bezeichnen, dass es den Körper frei, rein und unberührt von Fremdeinwirkungen erhält.

Allgemein wird unter dem Immunsystem das Abwehrsystem von höheren Lebewesen bezeichnet. Aber auch einfache Lebewesen besitzen eine Art Schutzfunktion.

 

Das Abwehrsystem höher entwickelter Lebewesen besteht aus einem angeborenen Anteil, sowie aus einem erworbenen Anteil. Der erworbene Anteil muss, wie der Name sagt, erworben und ausgebildet werden. Unser Abwehrsystem ist also im Laufe eines Lebens lernfähig, bzw. entwickelt sich weiter.

Anhand von Kontakt mit körperfremden Substanzen baut sich das Immunsystem auf. Wäre ein Mensch sein Leben lang in einem sterilen und abgeschotteten Raum, hätte dies nicht nur Folgen für die psychische Gesundheit. Auch das Immunsystem würde sich nur unzureichend entwickeln, da ihm die Konfrontation und Auseinandersetzung 

mit fremden Substanzen fehlen würde. Der Mensch wäre dadurch anfälliger für Krankheiten und Allergien.

Dies ist auch ein Grund warum z.B. viele anthroposophische Ärzte der „Überimpfung“ von Kindern kritisch gegenüberstehen.

 

Das Immunsystem des Menschen ist ein hochkomplexes System, mit vielen einzelnen ineinander greifenden Komponenten. Das sogenannte spezifische oder erworbene Immunsystem zeichnet sich eben durch seine Anpassungsfähigkeit gegenüber Krankheitserregern aus und bildet sogenannte Gedächtniszellen und Antigene, die bei erneutem Kontakt mit demselben Keim eine schnelle Immunantwort ermöglichen.

 

Heinz Grill beschreibt das Immunsystem nicht nur als Abwehrsystem, sondern interessanterweise auch als Wahrnehmungssystem. 

Um Körperfremd und Körpereigen, sowie schädlich oder nützlich zu differenzieren, braucht es eine Unterscheidungsfähigkeit und damit eine Wahrnehmung gegenüber den Substanzen mit denen der Körper in Kontakt kommt. 

Man könnte auch den Begriff Integrationssystem gebrauchen. Was nützlich ist, wird aufgenommen, umgewandelt, neu aufgebaut und somit in das eigene System integriert. Was unbrauchbar ist, wird eliminiert und ausgeschieden. 

 

Nun könnte man, eine vielleicht etwas gewagte Analogie zum menschlichen Nervensystem, bzw. zum menschlichen Bewusstsein ziehen. Das Nerven,- und Sinnessystem ist der physische Träger des Bewusstseins. Zwischen beiden besteht somit eine enge Beziehung.

 

Das Nervensystem ist, ähnlich wie das Immunsystem, tagtäglich vielen Reizen ausgesetzt. Und gefordert zwischen nützlich, unbrauchbar oder sogar schädlich zu unterscheiden. 

Dies geschieht meistens unbewusst. Unser Nervensystem filtert, ohne dass der Mensch sein Bewusstsein aktiv dazu einsetzen muss. Die Überflutung an Reizen und die vielen Informationen, denen wir heute ausgesetzt sind, führen aber zunehmend zu einer Überlastung des Nerven,- und Sinnessystems.

Problematisch erscheint mir dabei vor allem der Faktor des unbewussten Aufnehmens dessen, was uns über die Medien an schnellen Informationshäppchen und Suggestionen präsentiert wird. Problematisch deshalb, weil wir den Wahrheitsgehalt und das Motiv, d.h. die Absicht hinter der Information nicht erkennen können.

 

Nach einem erweiterten Menschenbild nimmt das Bewusstsein nicht nur die vordergründigen Informationen auf. Vielmehr noch sind es die dahinter liegenden versteckten Motive die aufgenommen werden.

Dies geschieht zwar unbewusst, entfaltet aber dennoch eine Wirkung. 

Die spiegelt sich dann in einer scheinbar eigenen Meinung wider, die ohne eine eigene Erkenntnisleistung zur Sache entsteht. Und damit einer fundierten Kenntnis der eigentlichen Verhältnisse entbehrt. 

Wir nehmen also etwas auf, dass wir eigentlich gar nicht wahrgenommen haben. 

 

Das ist, um bei der Analogie zum Immunsystem zu bleiben, wie wenn die Immunzellen einen fremden Keim nicht erkannt haben. Dieser kann sich dann ungehindert im menschlichen Körper vermehren. 

Eine daraus entstehende Krankheit ist dann die späte Reaktion des Immunsystems. Das nun mit allem was es hat, gegen den fremden Keim vorgeht. Wäre das Immunsystem aber gleich wachsam gewesen und hätte den Eindringling in einem frühen Stadium wahrgenommen, wäre der Ausbruch der Erkrankung gar nicht notwendig gewesen. 

 

Entwicklung von Unterscheidungsfähigkeit

Die Fähigkeit zur Unterscheidungsbildung ist sowohl für das Immunsystem, wie auch für das Nerven,- und Sinnessystem von entscheidender Bedeutung. 

Auch in einer Konzentrationsübung, die als Vorstufe zur Meditation bezeichnet werden kann, spielt die Fähigkeit zur Unterscheidung eine wichtige Rolle und kann dabei gezielt geübt werden. 

 

In einer sogenannten Bewusstseinsübung oder Konzentrationsübung wählt der Übende einen Gedanken oder auch ein gegenständliches Objekt aus und richtet seine Aufmerksamkeit darauf. Das Ziel ist, eine wirkliche, vorurteilsfreie Wahrnehmung zu dem gewählten Objekt zu entwickeln. Der Übende muss dazu seine volle gedankliche Aufmerksamkeit, aber auch seine sensible und feine Sinnestätigkeit, ganz auf den Gegenstand der Konzentration ausrichten. 

 

Sehr leicht passiert es nun, dass der Übende seine bereits erworbenen Vorstellungen und seine eigenen Gedanken auf das Konzentrationsobjekt projiziert. Bsp. betrachtet jemand eine Rose.  

Der vorschnelle Gedanke „ach ist diese Rose schön“ würde eine wache Aufmerksamkeit gegenüber der Pflanze verhindern. Auch sind mit Rosen viele Assoziationen verbunden und allzu leicht vermischen sich diese in die Betrachtung eines Objektes hinein. 

Daher muss der Übenden notwendigerweise eine Unterscheidung leisten, zwischen dem was zum Objekt oder zu dem Gedanken, den er sich vorgenommen hat, gehört und zu dem was er selber darauf projiziert. 

Eine mentale Spannkraft ist dazu notwendig, die über den gesamten Zeitraum der Übung aufrechterhalten bzw. immer wieder neu aufgebaut werden muss. Das Objekt der Betrachtung muss sozusagen beständig frei gehalten werden. Dadurch entsteht ein Raum, in dem das Objekt selber sich aussprechen kann. 

Der Übende lernt, zu erkennen welche Gedanken, die ihm einfallen, zu dem Objekt gehören und das Bild sinnvoll und logisch vervollständigen und ergänzen. Und welche Gedanken nicht dazu gehören und aus Projektionen oder Assoziationen bestehen. Diese müssen erkannt und zurückgewiesen werden. 

 

Am Ende steht sowohl eine Erkenntnis zu dem eigentlichen Objekt, wie auch ein Aufbau und eine Stärkung der Bewusstseinskraft. 

 

Die Arbeit des Immunsystems erfolgt natürlich im Unbewussten. Es wäre wohl nicht vorstellbar, dass der Mensch sich jeden Keim erst einmal genau anschauen müsste, um dann bewusst zu entscheiden wie dieser zu eliminieren ist.

Man könnte sich die Konzentrationsübung aber vielleicht als eine Art Vorbildfunktion für das Immunsystem denken. Wenn der Mensch im Bewusstsein seine Unterscheidungsfähigkeit ausbildet und stärkt, hat dies auch eine stärkende Wirkung auf das weisheitsvoll im Unbewussten arbeitende Immunsystem. 

 

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